Die FDP Aarburg hat am 5. April zu einem öffentlichen Anlass zum Thema Stromversorgungssicherheit eingeladen. Als Referent konnte Renato Tami gewonnen werden. Renato Tami, wohnhaft in Aarburg, war über Jahre Geschäftsführer der ElCom (Eidgenössische Elektrizitätskommission) und kennt das Zusammenspiel und die Herausforderungen wie kaum ein anderer.
Herr Tami konnte den sehr interessierten und auch gut informierten Besuchern anhand von Grafiken aufzeigen, wo die Herausforderungen der kommenden Jahre (bzw. Winter) liegen. Die Herausforderungen liegen aufgrund verschiedener Faktoren (Ausschluss aus der Handelsplattform der EU, Ausstieg aus Kernenergie, Kohle in Deutschland etc.) insbesondere darin, dass es für die Schweiz schwieriger wird die Stromlücke im Winterhalbjahr zu decken. Sein Fazit lautete:
- Wir haben morgen in der Schweiz (und damit auch in Aarburg) noch genügend Strom.
- Importrisiken nehmen ohne Integration der CH zu
- Ohne Kooperation mit den Nachbarn drohen bereits mittelfristig Probleme
- Zubau Winterproduktion im Inland hat allerhöchste Priorität
Im zweiten Teil seiner Ausführungen ging Herr Tami auf das Thema Fusion der Stromversorger ein. Sein Fazit zu dieser Fragestellung lautet:
- Die Schweizer Stromversorgung ist und bleibt wahrscheinlich auch in Zukunft kleinräumig
- Grösse ist kein Garant für Effizienz und günstigeren Strom
- Was es in Zukunft braucht ist unternehmerisches Geschick, Knowhow, agile Unternehmensstrukturen und Innovationskraft
Das Thema Energie mit all seinen vielschichtigen Aspekten wurde auch beim anschliessenden Apero energisch weiterdiskutiert.
Charly Grob