Gemeindefusionen – Sinnvoll oder Unsinn? Vortrag vom 28. Mai: Pressebericht von Heiny Volkart

Die FDP Aarburg lud zu einem Vortrag zu diesem Thema, zu dem man in guten Treuen verschiedener Ansicht sein kann. Vorwiegend Aarburger folgten der Einladung, aber auch vereinzelte Oltner und Strengelbacher waren anwesend.

Eine hochkarätige Referentin konnte gewonnen werden...   -> weiterlesen

Frau Yvonne Reichlin, Leiterin Gemeindeabteilung Kt. Aargau Werner Steiger, Präsident FDP Aarburg und Initiant dieses Vortragsabends.

Witzig, sich Gedanken zu machen über die Auswirkungen aller Art solcher Zusammenschlüsse.

Die FDP Aarburg lud zu einem Vortrag zu diesem Thema, zu dem man in guten Treuen verschiedener Ansicht sein kann. Vorwiegend Aarburger folgten der Einladung, aber auch vereinzelte Oltner und Strengelbacher waren anwesend.

Eine hochkarätige Referentin konnte gewonnen werden: Frau Yvonne Reichlin ist die Leiterin der Gemeindeabteilung des Kantons Aargau. Sie weiss Bescheid über alle Einzelheiten von Gemeindefusionen.

Nach einem Blick auf die Schweiz (1000 Gemeinden weniger seit 1850) kam Frau Reichlin auf den Aargau. Seit dem Beitritt zur Schweiz, 1803, verschwanden nur rund 30 Gemeinden. Seit 2002 gibt es nun aber im Schnitt 1 Fusion pro Jahr

Diverse sind «in Arbeit». Zum Beispiel werden 9 Gemeinden zur Gemeinde Zurzach. Viele andere im Aargau sind interessiert.

Frau Reichlin erklärt, dass der Wunsch immer von der Bevölkerung aus kommen muss. Sie erklärt Auswirkungen und Erfolgsfaktoren. Man hat aus der Vergangenheit gelernt.

Die bewiesenen Kosteneinsparungen belaufen sich auf 3 bis 5% (Kosteneffizienz, Professionalisierung der Verwaltung, etc.). Frau Reichlin kommt auch auf die kritischen Punkte zu reden. Am wichtigsten ist, die Lösungen transparent zu machen (Schule, Feuerwehr, Adressen, Mitsprache). Kommunikation ist von zentraler Bedeutung.

Der Kanton mit der Gemeindeabteilung als Partnerin berät, baut Hindernisse ab und gibt finanzielle Unterstützung an die Projektkosten, aber auch eine Zusammenschlusspauschale von 400‘000 Franken.

Am hypothetischen Beispiel einer Aufteilung des Bezirks Zofingen auf noch drei Gemeinden kann gezeigt werden, dass die Gemeinde «Zofingen-Wiggertal», zu der dann auch Aarburg gehörte, um die 23 Millionen Kantonsbeiträge erhielte.

Die Möglichkeit zu Fragen wurde rege benutzt. Es kamen Fragen zur idealen Gemeindegrösse oder zu den Ortsbürgergemeinden. Übrigens: Auch eine Scheidung, also ein Austritt einer Teilgemeinde aus der Fusionsgemeinde, ist möglich. Die Probleme bei den Finanzen dürften dann aber ähnlich sein wie bei «menschlichen» Scheidungen.

Dieser Vortrag war eine sehr gute Idee, die die FDP Aarburg da hatte. Das Referat hätte, auch wenn das Thema z.Zt. nicht brandaktuell ist, sehr gut noch wesentlich mehr Zuhörer verdient.